Elisenda Roca, Rocio Bonilla: Meine Freunde, das Glück und ich
(ISBN 9783770702190, 2020, ab 4 Jahre)
„Meine Freunde, das Glück und ich“ ist ein aus dem Katalanischen übersetztes Buch. Es handelt von Violetta, ihrem überall schnüffelnden und sich gerne versteckenden Hund Struppi, ihren Freund*innen und ihrem Leben in einem Mittelstands-Viertel. Dieses Viertel ist die Kulisse für ein bevorstehendes Fest. Mit kurzen Textpassagen und herrlichen Bilder führt Violetta durch die Geschichte. Alle Freund*innen helfen, organisieren und besorgen alles für das Fest. Sie ziehen mit einer Schubkarre los in die verschiedenen Geschäfte der Eltern, die jeweils etwas beisteuern, ob Girlande, Blumen, Notenständer, Tisch und Stühle, alle tragen dazu bei, dass das Fest gelingt.
Violetta, wird zunächst immer verdeckt durch einen Blumenstrauß oder nur von hinten abgebildet. Ihr Hund Struppi wird auf jeder Seite entweder gesucht oder aufgefordert, etwas zu unterlassen. ‚Kommst du mit?‘, ‚Struppi, hör auf zu knurren!‘, ‚Struppi, wo bist du?‘. Das verschafft gerade jüngeren Lesehörer*innen die Möglichkeit, interaktiv Struppi mitzusuchen. In der Nacht vor dem Fest zieht ein Gewitter auf, es schüttet wie aus Kübeln, so dass alles zerstört ist, was die Kinder mühevoll aufgebaut hatten. Doch auch hier gibt es Hilfe: eine Mutter fährt eine Kehrmaschine und ein Vater besitzt einen Laubbläser, um alles wegzupusten.
Und dann geht es doch weiter. Die fleißigen Freund*innen basteln eifrig supercoole Wimpel mit Carmen, der Bibliothekarin und schmücken und richten alles wieder fein her. Zur Krönung wird noch schnell der Kuchen bei Emelys Konditorenpapas abgeholt. Jetzt kann das Fest endlich beginnen! Neben den divers gelesenen Kindern und ihren vielfältigen Familienkonstellationen sehen wir zum Schluss nun auch Violettas Gesicht. Ohne besondere Erwähnung verstehen wir, dass Liebe und Freude nichts mit Chromosomen zu tun haben.
Das Buch besticht mit einer selbstverständlichen Wirklichkeit/Vielfalt, die einzig durch den Schlusssatz: ‚Hast du gesehen? Wir sind alle verschieden, wir haben unterschiedliche Hautfarben und jeder von uns ist einzigartig‘… die Leser*innen dazu verleitet, nachträglich Beachtung auf Charaktere sowie Hauttöne zu legen. Das ist schade, denn erst durch die Erwähnung werden die unterschiedlichen Hautfarben doch hervorgehoben, die Selbstverständlichkeit von Vielfalt, die die Geschichte durchzieht, wird somit ins Gegenteil verkehrt. Wir empfehlen, den Schlusssatz wegzulassen. (Quelle Kinderwelten)