Tatia Nadareischwili: Schlaf gut – ein Bilderbuch aus Georgien

(ISBN 9783905804782, 2017, ab 4 Jahre)

Etwas vom Schönsten ist, sich am Ende eines ereignisreichen Tages ins Bett zu legen. Doch wer kennt es nicht: Manchmal will der Schlaf trotz aller Müdigkeit einfach nicht kommen. So geht es auch dem Jungen, der uns mit wachen Augen anschaut. »Dann gehe ich eben noch ein bisschen spazieren», sagt er sich.

Und wen er da so alles trifft! Eine Giraffe, einen Koalabär, Pottwale … Sie alle haben einen guten Vorschlag, was der Junge tun könnte, um Schlaf zu finden. Er legt seinen Kopf unter den Arm, wie der Vogel seinen Schnabel unter den Flügel steckt. Als das nichts hilft, nimmt er sich den Rat des Otters zu Herzen, sich einfach rücklings auf dem Wasser schaukeln zu lassen. Das Pferd hingegen meint, dass er sich bloß bequem hinstellen müsste, um einschlafen zu können.

Doch allen Ratschlägen zum Trotz, der Schlaf will nicht kommen. Zum Schluss fragt der Junge den Albatros: »Kannst du mir helfen?« Dieser meint, auf der Erde könne man nicht schlafen, dazu müsse man fliegen. Aber auch das Fliegen hilft nicht, und so macht der Junge sich auf den Heimweg. Er ist müde geworden und schläft sogleich ein …

(Quelle Verlag)


Der Junge im Buch kann nicht einschlafen und geht ein bisschen spazieren. Unterwegs trifft er auf unterschiedliche Tiere, die ihm alle raten, so zu schlafen wie sie selbst: Die Giraffe schläft mit dem Kopf auf dem Rücken, der Vogel mit dem Kopf unter der Achsel, das Faultier hängt von einem Ast und das Pferd schläft im Stehen. Der Junge trifft auf viele Tiere und verschiedene Arten zu schlafen und probiert alles aus, aber nichts hilft. Durch den Spaziergang und alle Begegnungen ist er jedoch müde geworden und schläft nach einigen Minuten sofort ein, als er nachhause gekommen ist.

Schlaf gut ist ein Bilderbuch einer georgischen Autorin mit einer sanften und einfachen Erzählung zum Thema Einschlafritual. Darüber hinaus bietet es viel Interessantes, nicht nur daüber, wie verschiedene Tiere schlafen, sondern auch über die georgische Sprache. Der Text ist auf Deutsch und Georgisch geschrieben, wobei auf jeder Seite dieselben Wörter und Buchstaben in beiden Sprachen rot markiert sind. So kann man sehen, wie ein „A“ oder das Wort „nicht“ in georgischer Schrift aussieht. Am Ende des Buches gibt es geschichtliche Erklärungen zur Sprache und zum Land. Die Hauptfigur des Buches, der Junge, ist Schwarz, etwas, was leider immer noch selten in hiesigen Kinderbüchern vorkommt. Zu kritisieren ist lediglich, dass der Junge „der kleine Junge“ genannt wird, was eine adultistische Etikettierung darstellt. (Quelle Kinderwelten)