Leah Goldberg, Nancy Cote – Zimmer frei im Haus der Tiere

(ISBN 9783981382525, 2011, ab 4 Jahre)

Frau Huhn, Herr Eichhorn, Frau Kuckuck und Frau Katze suchen für ihr gemeinsames Haus eine_n Nachmieter_in. Verschiedene Tiere stellen sich vor, wollen jedoch nicht bleiben. Ursache sind diskriminierende Bilder über die im Haus schon lebenden Tiere. Aber am Ende findet sich ein vorurteilsfreies Tier. Dieses Buch handelt von einer Parabel über das respektvolle Zusammenleben unterschiedlichster Menschen.


Eine Henne, ein Kuckuck, eine Katze, ein Eichhörnchen und eine Maus bewohnen ein Mietshaus. Nach dem Auszug der Maus suchen die Tiere eine_n Nachmieter_in. Auf der Suche nach einer Bleibe schauen sich mehrere Interessent_innen wie das Schwein, die Ameise, das Kaninchen, die Nachtigall und die Taube nacheinander die Wohnung an. In der poetischen Bilderbuchgeschichte geht es um das friedliche und respektvolle Zusammenleben unterschiedlicher Tiere, deren Erlebnisse und Erfahrungen sich auf die Unterschiedlichkeiten von Menschen übertragen lassen. In dem Buch wird das Thema Freundschaft in einfacher Art und Weise liebevoll erklärt.

Die Geschichte beschreibt Rassismus und wie die Bewohner_innen sich dagegen wehren, leider gibt es keine vergleichsweise konsequenten Reaktionen auf andere Diskriminierungsformen. Außerdem wird die dicke Henne als faul dargestellt, was später auch als Grundlage zur Diskriminierung genutzt wird. Geschrieben ist die Geschichte von der berühmten jüdischen Schriftstellerin Leah Goldberg. Empfehlung: gut, mit Vorbehalt zu empfehlen, mit Anleitung als Diskussionsgrundlage

Quelle: Intersektionale Kinderbuchliste von der Initiative intersektionale Pädagogik i-PÄD, 2016, www.i-paed-berlin.de


Die Suche nach eine_r neuen Nachmieter_in für die frei gewordene Wohnung in ihrem gemeinsam bewohnten Haus stellt sich für Frau Huhn, Herr Eichhorn, Frau Kuckuck und Frau Katze als schwierig heraus. Warum haben die unterschiedlichsten Tiere, die zur Besichtigung erscheinen, zwar nichts an der Wohnung, aber einiges an den Nachbar_innen auszusetzen? Hier geht es um Vor- und andere Urteile, aber auch um Solidarität, Freundschaft und den Mut, eigene Lebensentwürfe zu leben.

Quelle: Super Bücher Empfehlungsliste vom EPIZ Berlin (2015)


Eine Henne, ein Kuckuck, eine Katze und ein Eichhörnchen suchen einen Nachmieter für das frei gewordene fünfte Zimmer ihrer Wohngemeinschaft. Es soll nicht unbewohnt bleiben, daher entwerfen sie ein Schild, auf dem sie es bewerben. Schon kurze Zeit später stellen sich die ersten Interessenten ein. Sie werden freundlich empfangen und nach ihrem Eindruck von Größe, Lage und Ausstattung des Zimmers befragt. Jeder, der sich einfindet, zeigt sich zunächst zufrieden, wenn auch nicht überschwänglich begeistert. Alle Bewerber – es sind vier an der Zahl – lehnen aber einen der Hausbewohner ab, indem sie jeweils dessen Verhalten kritisieren. Die eine ist zu faul, der nächste zu laut, eine andere zu unmoralisch, eine passt wegen ihrer äußeren Erscheinung nicht. Auf unterschiedlichste Weise werden die Bewohner durch die Kritik der Bewerber beschämt. Nur ein Interessent wird von der Wohngemeinschaft trotz anfänglichen Wohlwollens abgelehnt: Er äußert sich eindeutig rassistisch.

Schließlich findet sich in der letzten Bewerberin eine, die zwar die Räume nicht sonderlich groß und hell findet, dafür gefallen ihr die Mitbewohner umso besser. Sie möchte gern einziehen und prophezeit froh: »Wir werden bestimmt gut zusammenleben, einander Freundschaft und Freude geben.«

Zimmer frei im Haus der Tiere ist eine zeitgemäße Parabel über Toleranz und Respekt. Mirjam Pressler ist eine wunderschöne deutsche Übersetzung dieses israelischen Kinderbuchklassikers gelungen, der von Nancy Cote mit sehr farbenfrohen Bildern neu illustriert wurde.

Quelle: VielSeitig – Lesenswerte Bücher. Ausgewählt im Jüdischen Museum Berlin (2013)